Treffen der Welterbe-Weinbau-Vertreter: Bilanz des Projektes "Wein und Tourismus"
Rust am Neusiedler See ist ab heute Schauplatz eines zweitägigen Treffens von Vertretern aus sieben europäischen UNESCO-Welterberegionen, in denen der Weinbau eine zentrale Bedeutung einnimmt (European World Heritage Vineyards). Im Rahmen des im Juli 2005 ins Leben gerufenen EU-Interreg-Projekts VITOUR "Wein und Tourismus" haben die Regionen gemeinsam Konzepte entwickelt, um diese beiden Bereiche miteinander zu kombinieren.
Im Zuge der Tagung, bei der die Welterbe-Region Fertö - Neusiedler See als Gastgeber fungiert, wird auch Bilanz über das für eine Laufzeit von 30 Monaten bewilligte Interreg-Projekt gezogen. Im Mittelpunkt steht dabei die Präsentation von Maßnahmen, um aus der Verbindung von Weinwirtschaft und Tourismus profitieren zu können. Vorgestellt werden unter anderem Studien zum Thema Tourismus in den Welterbe-Weinregionen sowie über die Struktur der Weinwirtschaft.
Netzwerker
Gleichzeitig will man sich auch als internationales Netzwerk präsentieren. Die Tagung befasst sich auch mit Zukunftsperspektiven und den Möglichkeiten, ein Nachfolgeprojekt durchzuführen, so der Geschäftsführer des Vereins Welterbe Neusiedler See, Richard Giefing zur APA.
Neben der Präsentation der neuen Website und eines Folders soll auch eine Abschlusserklärung verabschiedet werden. Zum Abschluss können sich die Teilnehmer bei einer Exkursion selbst ein Bild von den Strukturen im Weinbau und im Tourismus in der Region Neusiedler See machen.
Praktische Umsetzung
Das Interreg-Projekt war mit einem Gesamtbudget von etwa 630.000 Euro ausgestattet, so Giefing. Nach der Entwicklungsphase, bei der man eine gute Basis geschaffen habe, sei es nun ein Anliegen, in die praktische Umsetzung zu gehen. Die Regionen selbst würden sich ergänzen - jede verfüge über eine eigene Wein-Struktur.
In der ersten Projektphase war das französische Loire-Tal federführend. Für ein mögliches Nachfolgeprojekt wird erneut eine Region benötigt, die als Lead Partner fungiert. Wenn es wieder eine entsprechende EU-Förderung gebe, könne man die nächste Stufe angehen, so Giefing.
Zahlreiche Teilnehmer
Am Interreg-Projekt hatten sich neben dem Loire-Tal in Frankreich auch die Region Saint Emilion (Frankreich), das Cinque Terre (Italien), das Douro Tal in Portugal sowie das Obere Mittelrheintal (Deutschland), die Region Tokaj (Ungarn) sowie das grenzüberschreitende Welterbe Fertö - Neusiedler See beteiligt. Die Regionen in Österreich, Portugal und Ungarn erhielten laut Giefing mit 75 Prozent die höchste Förderquote, bei den übrigen Gebieten lagen die EU-Subventionen bei 50 Prozent. Zur Tagung in Rust werden rund 15 Experten aus sieben Ländern erwartet.
(APA/red)