Von Produzenten gefürchtet, von Konsumenten geliebt

Parkers Weinnotizen haben Auswirkungen auf der ganzen Welt. Kein anderer Kritiker hat den internationalen Weinmarkt bisher so beeinflussen können wie der kleine, etwas schrullig wirkende Mann aus Maryland. Sein 100-Punkte-System ist bei Weinproduzenten gefürchtet, bei Konsumenten dafür umso beliebter.

Parker vergibt Noten von 50 bis 100, seine Kommentare dazu sind weder blumig noch allzu lang. Parkers Sprache ist die eines Amerikaners, er kommt rasch zur Sache, schreibt nicht um den heißen Brei, sondern notiert trocken seine subjektive Sicht der Dinge. Eine der niedrigsten Noten, die Parker einem neuen Wein jemals gegeben hat, war 56 - für den Lambert Bridge Cabernet Sauvignon von 1979, über den er schrieb: „Man fragt sich, was dieses Weingut mit seinem Cabernet eigentlich anstellt, damit er so untrinkbar wird.“

Seine Lieblingsweine
Weine, die mit 96 und mehr Punkten versehen sind, zählen zu Parkers Lieblingsweinen. Selten vergibt Parker die Höchstnote hundert, knapp achtzigmal bei immerhin 220.000 probierten Weinen aus aller Welt. Dazu zählt ein Château Margaux 1900 ebenso wie ein Chapotier Ermitage l'Ermite 1999 oder ein Three Rivers Shiraz 1996 aus Australien.