Vorschrift: Auf Firmenkosten ansaufen! Personal sollte eigene Produkte bestellen
Mit einer etwas eigentümlichen Dienstanweisung an seine 300 Beschäftigten hat ein britischer Weinhändler versucht, an einen Millionen-Vertrag mit einer Pub-Kette zu kommen.
Das Unternehmen Matthew Clark forderte seine Mitarbeiter nach Zeitungsberichten vom Donnerstag per E-Mail auf, in das nächstgelegene Lokal der Kette JD Wetherspoon zu gehen und dort einige Flaschen Wein zu trinken. Die Kosten für bis zu acht Flaschen werde dann die Firma übernehmen.
Rege Nachfrage sollte simuliert werden
Auf diese Weise sollte der Eindruck vermittelt werden, das die Weine von Matthew Clark bei der Pub-Kundschaft besonders beliebt sind. Nach Berichten der Tageszeitungen "The Times"und "The Guardian" flog der Trick jedoch auf, weil die E-Mail an Adressaten außerhalb der Firma weitergeleitet wurde. Die Restaurantkette mit insgesamt 650 Niederlassungen will nun prüfen, ob die Absatzzahlen tatsächlich verfälscht wurden. Eine Matthew-Clark-Sprecherin sagte dem "Guardian", dass sich nur 45 Mitarbeiter beteiligt hätten.
Kalkuliertes Risiko
Nach Informationen der "Times" geht es bei dem Vertrag um ein Geschäft im Wert von rund 120 Millionen Euro. Damit hätte sich die Methode im Erfolgsfall durchaus gerechnet: Selbst wenn jeder der 300 Mitarbeiter tatsächlich acht Flaschen gekauft und abgerechnet hätte, wären Matthew Clark nur Kosten von rund 25.000 Euro entstanden. (APA/red)