"Warum wir essen, was wir essen": Auch für
Ihren Geschmack gibt's leckere Ursachen
Wir essen nicht, was uns schmeckt uns schmeckt, was wir essen!, so lautet eine der vielen Erkenntnisse, die die Entstehung und Veränderung der individuellen Geschmackspräferenzen erläutern Griffig formuliert und grafisch eindrucksvoll ins Szene gesetzt versammelt das Buch in bisher einzigartiger Weise die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, die sich dem Thema Geschmack verschrieben haben. Etwa den Auswirkungen des Mere Exposure Effects, der dem Spruch Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht zu neuer Aktualität verhilft.
Denn der Effekt der bloßen Darbietung drückt aus, dass sich unsere Einstellung gegenüber Objekten allein durch die mehrfache Darbietung verbessert. Dass wir nun nicht täglich das Gleiche essen, ist dem Wirken der Spezifisch Sensorischen Sättigung zu verdanken: eine kurzfristige Ablehnung gegen den Geschmack, den wir gerade empfunden haben. Wie diese entgegengesetzten Effekte zusammenspielen, ist eine wichtige Erkenntnis in Zusammenhang mit Ernährung, denkt man etwa an Kinder und deren präferierte Speisen. Und die Basis dafür, wie man Gemüsekaspars doch vom Geschmack des einen oder anderen Grüns überzeugen kann.
Aber nicht nur den Geheimnissen der Lieblingsspeisen vor und zu Beginn des Lebens ist Warum wir essen, was wir essen auf der Spur, auch zu Geschmacks-Veränderungen im Laufe des Lebens bis ins Alter werden Studienergebnisse allgemein verständlich aufbereitet. Mit durchaus überraschenden Ergebnissen, etwa dass Senioren weder generell geschmacksintensivere Lebensmittel noch eine breiige Konsistenz bevorzugen.
news.at meint:
Warum finden Sie Germknödel so unsagbar lecker, verteufeln allerdings vehement gefüllte Paprika? Warum hat es beim ersten Mal reinbeissen in eine Maronitorte so gut geschmeckt, dass sie bis heute nicht ohne können? Eben diesen essentiellen Fragen um unsere Gaumenfreuden geht Autorin Eva Derndorfer akribisch nach. In einfachen und übersichtlich gegliederten Kapiteln erklärt sie den Einfluss der Evolution, die in uns alle wohnende Neophobie und macht auch vor kritischen Themen wie Essstörungen nicht Halt. Warum Präferenzen in Bezug auf Lieblingsspeisen sich ändern können, erfährt der Leser ebenfalls und kann sich letztlich wohl auch erklären, warum Germknödel einfach göttlich schmecken. Mahlzeit!
Dr. Derndorfer, Eva: Warum wir essen, was wir essen. Eine Entdeckungsreise zum persönlichen Geschmack. Hubert Krenn Verlag: Wien 2008.