Wein unter Wasser dank Ebbe & Flut jung: Wurde in Holzkisten Gezeiten ausgesetzt
Für gewöhnlich lagert Wein in einem Keller, bei der richtigen Temperatur und lichtgeschützt. Ein bretonischer Verband geht allerdings andere Wege und versenkt die edlen Tropfen im Meer. Das Ergebnis nach einem Jahr: Der Wein schmeckt jünger und komplexer!
Wie wirkt es sich auf einen Bordeaux-Wein aus, wenn er ein Jahr lang in 15 Metern Tiefe im Ärmelkanal einer starken Tide ausgesetzt wird? Dieser außergewöhnlichen Frage ist ein eigens dafür gegründeter Verband im bretonischen Saint-Malo nachgegangen. Die Antwort gab Präsident Yannick Heude, nachdem Önologen am Montag 600 Flaschen des roten Haut-Medoc vom Chateau Maucamp 2001 wieder an Land gebracht hatten: "Wir haben probiert, der Unterschied zum Wein an Land ist eindeutig, dieser hier ist jünger und doch komplexer."
Blubb, blubb, weg war er
Der gute Rote wurde in Holzkisten verpackt, die Meeresgetier, Algen und die Wasserströmung durchließen. "Uns ging es vor allem darum, dass sich die Tide an den Flaschen "reiben" konnte", erklärte Heude, der auch Präsident der bretonischen Kellermeister ist. Die 600 Flaschen werden jetzt zum Stückpreis von 20 Euro (statt 11,50 Euro) verkauft, ein Zehntel versteigert die Seenotrettungsgesellschaft. In der Bucht mit einer für europäische Verhältnisse sehr starken Tide lagern bereits die nächsten 600 Flaschen. Sie kommen von der Loire. (APA/red)