Wein aus Wien von einer Quereinsteigerin: Jutta Ambrositsch und ihr Strandheurigen
Wein aus Wien boomt und lässt das Image des süffigen Heurigen hinter sich. Und das nicht zuletzt dank der zahlreichen Quereinsteiger, Hobbywinzer und "bunten Vögel", die sich in Wiens Weinszene tummeln. Eine davon ist Jutta Ambrositsch, die mit viel Hingabe ihre Wein-Vision wahr werden ließ.
Die 32jährige Werbegrafikerin beschloss vor zwei Jahren, von nun an der Leidenschaft des Weinmachens zu frönen. Sie begann 2004 mit einem winzigen Blaufränkisch-Weingarten am Eisenberg im Südburgenland und erweiterte ihren Aktionsradius bald auf Wiener Weingärten - weil sie das Thema des städtischen Weinbaus faszinierte. "Es gibt keinen schöneren Arbeitsplatz, als einen Weingarten mit Wien-Blick" zeigt sich die engagierte Winzerin begeistert, die vom großen Potenzial der Lagen am Wiener Nussberg überzeugt ist.
Von der Grafik zum Wein
Der erste Wein der Jungwinzerin war ein Riesling 2004 vom Oberen Reisenberg in Grinzing, dank hoher Säure und reichlich Restsüße ein außergewöhnlicher Wein deutscher Stilistik, der bei Weinkennern auf großen Anklang stieß. 2005 besticht dieser Wein mit purer Frucht und klingender Mineralität. Mit dem Jahrgang 2005 kam noch eine kleine Riesling-Parzelle in der Ried Preussen am Nussberg dazu, der eine hochreife Riesling-Essenz ergab. Zudem bearbeitet sie ein halbes Hektar eines wunderschönen, uralten Weingartens in der Grinzinger Parade-Lage Sommeregg mit "Gemischtem Satz", der einen spritzigen, vielschichtigen, authentischen Wein ergibt. Die rein typographischen Etiketten gestaltet Ambrositsch selbst - jedes Etikett soll den Charakter des Weins widerspiegeln.
Handarbeit & Wieninger Know-how
Die Vinifikation legte Jutta Ambrositsch in die bewährten Hände von Fritz Wieninger, dem großen Pionier des Wiener Weinbaus. In seinem Keller und dank seiner Mithilfe kann Ambrositsch Experimente wie die spontane Gärung durchführen - Terroir-Weine erfordern schließlich ein gewisses Risiko.
Ambrositsch-Weine beim "Strandheurigen"
Zwischen Juni und September betreibt die Quereinsteigerin am Wiener Donaukanal ("Adria Wien", Donaukanal, 2. Bezirk, Abgang Salztorbrücke, stromaufwärts, bei Schönwetter Mo-Fr ab 18 Uhr, Sa, So ab 14 Uhr) einen "Strandheurigen", wo man ihren "Gemischten Satz" zu Blunze (Spezialanfertigung von Hans Schwarz aus Podersdorf), hausgemachtem Liptauer, Bratlfett & Co probieren kann.
Wiener Wein-Festival - ganz anders
Von 15. bis 18. Juni findet an diesem "Strandheurigen" das etwas andere Wiener Wein-Festival statt: mit Neuinterpretationen des Wienerliedes durch Star-DJ Crazy Sonic und mit Präsentation von neuen und schrägen Quereinsteigern der Wiener Weinszene, darunter Gastronom Stefan Hajszan, Riesling-Enthusiastin Brigitte Wolf-Köller, Unternehmer Hans Schmid, Wein-Manager Alexander Herwei, Konzert-Violinist Peter Uhler, HNO-Primar Michael Zrunek, Kult-Heuriger Norbert Zawodsky, Bauunternehmer i.R. Manfred Felix und natürlich auch die arrivierten Förderer der Wiener Kleinwinzer wie Matthias Hengl und Fritz Wieninger.
Darüberhinaus betreibt Jutta Ambrositsch mit ihrem Freund und Mit-Winzer, dem Gastro-Kritiker Florian Holzer, an drei Wochenenden (11.-13.8., 18.-20.8., 25.-27.8. - jeweils ab 14 Uhr) einen Buschenschank im 400 Jahre alten Kamaldulenserhof in Wien-Sievering, Sieveringer Straße 170a, 1190 Wien.
Kontakt:
Weinbau Jutta Ambrositsch
Tel. +43 664 500 60 95
jutta.ambrositsch@gmx.at