Wenn aus dem Kellner ein Wirt wird...:
Herbert Hacker über das Skopik & Lohn

Nicht dass Wien arm an so genannten Szene-Beisln wäre. In diesem Genre der Gastronomie herrscht ein reges Kommen und Gehen. Da die meisten aber in kulinarischer Hinsicht eher Belangloses bieten, verdienen sie auch keinerlei Beachtung. Im Fall des neuen "Skopik & Lohn" im zweiten Bezirk ist das anders. Hier wird zumindest der Versuch unternommen, mehr zu bieten als nur den üblichen Schrott.

Horst Scheuer, ein in der Szene bekannter Kellner mit markantem Äußeren, hat sich kürzlich mit diesem neuen Beisl als Wirt verwirklicht. Was die Atmosphäre des Lokals betrifft, so ist dieses Experiment in jedem Fall gelungen. Das Lokal wurde dem Stil eines Szene-Beisls entsprechend stimmig gestaltet, mit schöner Schank, einer etwas ungewöhnlichen Deckenbemalung, einer eindrucksvollen Markise und einem netten Schanigarten.

Ein Profi
Scheuer ist auch ein überaus angenehmer Wirt. Unaufgeregt und souverän sieht er über die üblichen Anfangsschwierigkeiten hinweg und erledigt seinen Job mit lässiger Professionalität.

Aller Anfang ist schwer
Da stört es dann wenig, wenn der eine oder andere Wein gerade aus ist oder nicht alle Gerichte wirklich astrein zu Tisch kommen. Grundsätzlich wird hier abwechslungsreich und ambitioniert gekocht. Vorspeisen wie etwa ein Fenchel-Orangen-Salat mit Alici oder ein Matjes-Tatar mit Gurken gelingen bestens, und auch der Tafelspitz ist ausgezeichnet. Lediglich das Lamm mit Paprika-Gemüse hätte ein wenig weicher ausfallen können. Nachspeisen wie eine Panna Cotta mit Erdbeeren oder Topfenknödel munden hingegen köstlich.

Nicht mehr wegzudenken
Für ein Szene-Beisl ist dieses Angebot mehr als erfreulich, alles in allem ist das "Skopik & Lohn" eine angenehme Bereicherung der gastronomischen Landschaft.

Skopik & Lohn
Leopoldsgasse 17
1020 Wien
Tel.: 01/2198977
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11 bis 01, So 11-16 Uhr