Werden die ÖsterreichInnen über den Winter zu verfressenen Alkoholmuffeln?

Der Gastromonitor der WKÖ brachte in einer aktuellen Studie interessante Ergebnisse: Trotz Umsatzrückgängen aufgrund der Sparlaune der Konsumenten blicken Österreichs Gastronomiebetriebe optimistisch in die Zukunft. Besonders auffällig: Scheinbar wird in Österreich mehr Bissfestes konsumiert als bisher, dafür bei Alkohol und Getränken generell gespart.

Die heimische Gastronomie hat im Winter 2005/06 eine bessere Umsatzentwicklung verzeichnet als noch im Sommer 2005. Umsatzsteigerungen wurden zu 60 Prozent im Bereich Speisen erzielt, während die Umsätze mit Getränken - vor allem mit Alkohol - weiter zurückgingen. Das geht aus dem aktuellen Gastromonitor hervor, der im Auftrag des Fachverbands Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) von den Marktforschern Gastro Obsearcher und Karmasin erstellt wurde.

Umsatzbilanz positiv
40 Prozent der österreichischen Gastronomiebetriebe haben im Winter eine Umsatzstagnation verzeichnet, 29 Prozent Zuwächse, 27 Prozent Rückgänge, berichteten der Obmann und der Geschäftsführer der Gastronomiesparte in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Helmut Hinterleitner und Thomas Wolf, am Montag bei einem Pressegespräch.

Gäste hielten sich zurück
Umsatzeinbußen verzeichneten Betriebe mit rückläufigem Umsatz zu 42 Prozent im Getränkebereich und zu 24 Prozent im Bereich Speisen. 37 Prozent der Betriebe führen die Rückgänge auf die Zurückhaltung und Sparlaune der Konsumenten zurück, 21 Prozent auf die Wirtschaftslage, 18 Prozent auf die Konkurrenzsituation und 15 Prozent auf das Wetter. In den nächsten 6 Monaten erwarten 36 Prozent der österreichischen Gastronomiebetriebe Umsatzzuwächse, 44 Prozent erwarten eine Stagnation, 15 Prozent einen Rückgang.

Satt werden mit Speis und Wasser-Trank?
Umsatzsteigerungen wurden im Winter zu 60 Prozent mit Speisen, zu 30 Prozent mit Getränken und zu 10 Prozent mit Zusatzverkäufen erzielt. 48 Prozent der Betriebe verzeichneten eine stärkere Nachfrage nach alkoholfreien Getränken, während der Umsatz mit Alkohol bei 51 Prozent der Betriebe zurückgeht. Stärker nachgefragt wird auch Leitungswasser, das bei nur 4 Prozent der Betriebe extra bezahlt werden muss.

Die Betriebskosten stiegen
79 Prozent der Betriebe verwiesen auf Kostensteigerungen von 2004 auf 2005, zu 43 Prozent im Bereich Betriebs- und Verwaltungskosten, zu 31 Prozent im Bereich Personal und zu 26 Prozent im Bereich Wareneinsatz/Lieferanten. 2004 setzten Gastronomie und Hotellerie laut WKÖ gemeinsam 12,6 Mrd. Euro um, aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Mehr als 60 Prozent davon entfielen auf die Gastronomie. (APA/red.)