Wie schön war es doch früher …: Herbert
Hacker über das „Vapiano“ in Wien

Essengehen im Jahre 2009: Gleich nach dem Eingang des Lokals ein Checkpoint. Dort erhält man eine graue Karte, der Bankomatkarte ähnlich; mit der stellt man sich an, die Gerichte werden dann direkt vor einem zubereitet. Aber wo bloß?

Das Lokal ist zum Bersten voll. Überall lange Schlangen, wie in einem Bahnhof. Doch statt Tickets bekommt man an dem einen Schalter diverse „Pasta- Gerichte“, an einem anderen „Salate“ und gleich daneben verschiedene „Pizzen“. Die Leute irren umher. Ein Gewusel. Wir nehmen den Schalter „Pasta“, warten, bis wir dran sind, und bestellen einmal „Rucola Ravioli“ und „Granchi di Fiume“, eine Pasta mit Flusskrebsen und Hummersauce. Alles auf ein Tablett und hinüber zum „Salat“-Schalter. „Insalata Nizza“ und „Insalata Cesare“ bitte. Und immer wieder die graue Karte an ein elektronisches Gerät halten, wir kennen das von den Parkgaragen. Jetzt was zum Trinken. Aha, wieder ein anderer Schalter. Wieder anstellen.

Langsam füllen sich die Tabletts. Nun brauchen wir nur noch einen freien Platz. Keiner in Sicht. Also wieder warten – mit den Tabletts in Händen. Dort in der Ecke ist was frei geworden. Nein, zu spät, andere waren schneller. Endlich, eine frei gewordene Nische mit Hockern, endlich essen. Die Portionen sind groß, es schmeckt, wie es aussieht. „Granchi di Fiume“: viel Teig, wenig Krebse, kaum Sauce. Die Salate: riesige Haufen. Verrechnet wird am Eingangs-Checkpoint – graue Karte hinhalten, bezahlen. Wie das Ganze heißt? „Vapiano“, eine deutsche Franchise-Kette, die erst kürzlich in der Herrengasse eine neue Location aufgesperrt hat. Das ist es also: Essengehen im Jahr 2009.

NAME: Vapiano
ADRESSE: 1010 Wien, Herrengasse 6–8, Tel.: 01/533 72 72-12
ÖFFNUNGSZEITEN: Mo.–Sa. 11–24, So. 12–23 Uhr
PREISE: Vorspeisen 2,50–7,90 Euro; Hauptspeisen 6,50–9,50 Euro