Wien von seiner verführerischen Seite: Nobelhotels & ihre süßen Aushängeschilder

Inzwischen zählen nicht nur schöne Zimmer und ein edles Ambiente zu den Aushängeschildern von Wiens Nobelherbergen: Nein, sie trumpfen auch immer öfter mit süßen Versuchungen auf – nämlich ihren hauseigenen Torten. Die mit Sicherheit bekannteste Vertreterin ist die "Sacher Torte". Doch auch andere Hotels ziehen bereits nach.

Die älteste Hotel-Torte in Wien ist die "Original Sacher Torte". Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1832, als der damals 16-jährige Kochlehrling Franz Sacher für den Hof des Fürsten Metternich die berühmte Mehlspeise kreierte. Angeblich wird die Schokoladentorte bis heute nach diesem Rezept gebacken. Neben Hotel Sacher-Geschäftsführerin Elisabeth Gürtler kennen nur wenige Mitarbeiter den Inhalt des handgeschriebenen Originals, das in einem Safe weggeschlossen ist.

"Imperial Torte" zu Ehren Kaiser Franz Josephs
Eine wahrlich kaiserliche Vergangenheit hat die "Imperial Torte", die im gleichnamigen Hotel serviert wird: Die Legende besagt, dass ein Küchenjunge die Süßspeise im Jahr 1873 anlässlich der Eröffnung des Hotels zu Ehren von Kaiser Franz Joseph I. schuf. Streng genommen handelt es sich bei der Torte um einen Konfekt: Kakaocreme wird schichtweise in Mandelblätter gefüllt, mit Marzipan umhüllt und mit Milchschokoladenglasur überzogen.

Das Rezept der "Imperial Torte" wird geheim gehalten und ist in keinem Kochbuch zu finden. Das ist wohl der Grund, warum sich zahlreiche Naschkatzen in Internet-Foren über die mögliche Zusammensetzung austauschen

Sarah Wiener schuf Kreation für Hotel Altstadt
Eine Starköchin hat an der Zusammensetzung von "Otto's Wiener Torte" gefeilt, die es im Hotel Altstadt Vienna im siebenten Bezirk gibt: "Wir haben mit Sarah Wiener, die eine Stammkundin des Hauses ist, eine eigene Rezeptur entwickelt", erzählte Hotelbesitzer Otto Wiesenthal. Die Torte, die es seit zwei Jahren gibt, wurde nach ihm benannt. Sie ähnelt einer Sacher-Torte, allerdings sei sie mit zwei Schichten Marillenmarmelade gefüllt. Die „Otto’s Wiener Torte“ dient hauptsächlich als "Give aways" für Gäste.

Tradition im Grand Hotel
Auf eine typisch österreichische Mehlspeise setzt das Grand Hotel: "Aus Tradition hat jedes große Wiener Hotel eine Torte. Das Grand Hotel Wien hat sich daher auch für ein kulinarisches Aushängeschild entschieden, wir wollten aber bewusst aus der Reihe tanzen", erklärte eine Hotel-Sprecherin. Daher habe man sich für einen Guglhupf - "Gugl" genannt - entschieden. Das Rezept wurde allerdings erst 1994 entwickelt, damals wurden mehr als 200 Variationen getestet. Als Sieger ging schließlich eine mit Zimt verfeinerte Version des Marmorgugelhupfes hervor. Zu Spitzenzeiten werden laut Hotel 10.000 Gugls pro Jahr produziert.

Do &Co setzt auf Wahrzeichen
Von der Umgebung inspiriert ist der "Domspitz", den es im noblen Do&Co-Hotel gibt, das sich im Haas-Haus befindet. Das Dreieck-Design der Verpackung soll eine Dachschindel des gegenüberliegenden Stephansdoms symbolisieren. Hergestellt wird der Mohnkuchen mit Schokoladenüberzug und Powidlfülle. Kreiert wurde der "Domspitz" anlässlich der Eröffnung des Haas-Hauses im Jahr 1990.

(apa/red)