Wolfgang Puck will einfach "mehr Spaß":
Österreicher bekocht Gäste der Oscar-Gala
3600 Schokoladen-Oscars müssen bis Sonntagabend mit Gold bestäubt, 800 Hummer präpariert und tausende Lachsstreifen genau in Form der Trophäe zurecht geschnitten werden. Doch Oscar-Chef-Koch Wolfgang Puck ist kurz vor der Gala-Nacht noch "ganz locker" drauf. "Es ist doch toll die größte Party Amerikas auszurichten", versicherte der gebürtige Österreicher und Wahl- Amerikaner am Donnerstag bei einer Kostprobe seiner Kochkunst am Rande des Roten Teppichs der dpa. Seit 13 Jahren verköstigt er die Oscar-Gäste gleich nach der Gala beim Governors-Ball.
Diesmal plant der Promi-Koch "nicht so formal, sondern mit mehr Spaß". Erstmals müssen sich die Stars keiner strikten Sitzordnung am gedeckten Tisch beugen. Pucks 300 Helfer mischen sich mit ihren Kochtöpfen an Mini-Buffetts mitten unter die Gäste, "eine Steh-Party mit der Küche im Speisesaal. Und das ganze Essen ist biologisch-organisch und ohne Hormone", fügt Puck noch schnell hinzu.
Gegen steifes Ambiente
Dem am 8. Juli 1949 in St. Veit an der Glan geborenen Puck, der es im Jahr 2005 auf Platz 86 der "Forbes"-Liste der einflussreichsten Star der USA schaffte, ist das Oscar-Ambiente ähnlich wichtig wie das Essen. Das sieht er auch als eines der Erfolgsgeheimnisse seiner Restaurants: "Ich wollte immer, dass die Leute eine gute Zeit haben", wendet sich Puck gegen die steife Stimmung in vielen hochklassigen Restaurants. "Wenn schon ein Gourmettempel, dann muss es ein lustiger Tempel sein".
Hochwertiges Essen in den USA?
Mit seiner Fusion-Küche und seinen hochwertigen Zutaten hat Puck, der seit 1975 in Los Angeles lebt, in den USA Pionierarbeit geleistet. Wie sieht es dort heute mit hochwertigem Essen aus? "In den kleinen Städten ist immer noch kulinarische Wüste", so Puck. Dieses Vorurteil stimme jedoch für die großen Metropolen nicht mehr. Dort gebe es "hochklassige Restaurants, und die Köche sind viel experimentierfreudiger".
Vom Tellerwäscher zum Küchenchef?
Wie wird man aber zu einem der bekanntesten Namen der USA, zu einem weltweiten Unternehmer und Koch der Stars? "Viel Arbeit und ein bisschen Talent", gibt sich Puck bescheiden. "Ich will immer noch lernen und Neues machen. In meinem Alter warten ein Haufen Leute schon auf die Pension. Ich will arbeiten bis zum Ende". Pläne gibt es jedenfalls noch einige: "Wir machen ein Lokal in Atlantic City und danach noch eines direkt neben dem Spago in Beverly Hills auf". (apa/red)