WOMAN: Legendäre Champagner - Erbin: Porträt einer temperamentvollen Luxus-Frau
Virginie Taittiniger: Sie könnte sich in ihrem wunderbaren Luxusschloss aus dem 19. Jahrhundert, mitten in Brüssel gelegen, ausruhen, aussschließlich für liebe Freunde kochen, den Kindern beim Großwerden zuschauen und dem Gatten die liebevolle Frau machen. Kein Problem, das Vermögen ist derart gigantisch, dass noch einige Generationen gut leben könnten. Aber das wäre nichts für Virginie. Die Frau hat "Champagner im Blut", schreibt "Le Figaro".
Virginie ist eine von drei Töchtern des legendären Claude Taittinger - heute 72 und immer noch Chef des renommierten französischen Champagnerhauses. Das Familienunternehmen mit Sitz in Reims, mitten in der Champagne, ist einer der ältesten Handelsbetriebe der Region. Bis zum heurigen Sommer besaß die Familie Taittinger eine internationale Holding, zu der insgesamt 25 Tochtergesellschaften gehörten.
Leben im Luxus
Auf die Frage, was man denn mit so viel Geld anstellt, sagt sie knapp:"Nichts!" Und man glaubt es ihr. Die Juristin, Buchautorin und Fernsehmoderatorin wird weiterhin als Marketingmanagerin des Hauses arbeiten und sieht sich als Botschafterin der Unternehmensphilosophie. "Ich habe alles im Leben, viel mehr als ich jemals benützen kann", sagt sie. "Ich bin gar nicht scharf auf das, was man Luxus nennt. Glauben Sie mir, auch ich weiß es zu schätzen, dass ich im Winter eine Heizung habe und essen kann, was ich will."
Alltag
Mit ihrem zweiten Ehemann Marc und den drei gemeinsamen Kindern-Madeleine,17, Ferdinand, 14, und Amboise, 7 - lebt sie einen sehr zurückgezogenen Alltag: "Ich möchte, dass meine Kinder lernen, was das Leben wirklich bedeutet. Ich wünsche mir, dass sie zu klugen, glücklichen und sozial kompetenten Menschen heranwachsen. Und das ist nur möglich, wenn man Luxus von Augenblicken, den Wert von Wissen erkennt." Der Tiefgang scheint ihr tatsächlich ein Anliegen: "Ich habe erkannt, dass es echter Luxus ist, sich aussuchen zu können, ob man arbeitet oder nicht."
Zukunft von "La Taittinger"
"Vielleicht", wird sie ganz sentimental, "kaufe ich ja eines Tages einen kleinen, symbolischen Anteil des Unternehmens zurück. Aber ich will niemals Firmenpräsidentin werden." Ein Arbeitstier ist sie trotzdem. Und keine, die im Job Ruhe geben kann. Für Geld muss diese Frau gar nichts mehr tun. Was sie antreibt, ist die pure Leidenschaft fürs Leben. Und das, behauptet sie, geht auch ganz ohne Vermögen...