Laktosefrei kochen
Ob Cremesuppen, Aufläufe, Nockerln oder Kuchen – diese Leibspeisen lassen sich auch mit Sojamilch, Tofu, Sojacreme oder Hafermilch zubereiten. Und das ist gut so, denn fast jeder siebte Österreicher verträgt keinen Milchzucker.
Wir sind nicht allein
Etwa 75 Prozent der Weltbevölkerung leidet an einer Laktoseintoleranz. Die Milchzuckerunverträglichkeit ist jedoch weder eine Krankheit noch eine Allergie. Ausgelöst wird sie durch Mangel an Laktase, jenem Enzym, welches für den Abbau von Milchzucker im Dünndarm verantwortlich ist. Wird zirka ab dem dritten Lebensjahr zu wenig oder keine Laktase im Dünndarm produziert, kann der Körper den Milchzucker nicht aufnehmen und in seine einzelnen Bestandteile zerlegen. Er wandert in den Dickdarm, wird von den Darmbakterien aufgespalten, und die dabei entstehenden Abbauprodukte verursachen die bekannten Symptome wie Blähungen und Durchfall. Werden Sie von diesen gequält, dann sollten Sie beim Arzt einen Laktosetest (H2-Atemtest, Blut- oder Belastungstest) durchführen lassen, um andere Ursachen auszuschließen.
Milchzucker ist gut versteckt
Milchzucker ist in den meisten Milch- und Molkeprodukten enthalten, wird aber auch in der industriellen Lebensmittelproduktion eingesetzt, kommt in die Wurst, in Fertiggerichte, Fastfood, Margarine und Süßigkeiten. Auf den Zutatenlisten versteckt er sich hinter Begriffen wie Zuckerstoff, Magermilchpulver oder Molkeerzeugnis. Bei Sammelbezeichnungen wie Fruchtzubereitung oder Gewürzmischung muss er überhaupt nicht ausgewiesen werden.
Frisch kochen – die beste Kontrolle
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen und köstlich speisen wollen, sollten Sie selbst kochen – mit milchzuckerfreien Naturprodukten wie Gemüse, Obst, Erdäpfel, Getreide, Hülsenfrüchte, Fisch, Fleisch, Geflügel, Eier, Sojaprodukte, Nüsse, Samen und Pflanzenöle. Aromatisiert wird mit Kräutern und sortenreinen Gewürzen. Kuhmilch kann jederzeit durch ungesüßten Sojadrink ersetzt werden, für Süßspeisen sind auch Hafer- oder Reismilch geeignet. Sojajoghurt ersetzt das aus Kuhmilch, Sojacreme das Obers oder den Sauerrahm. Tofu, fein gewürzt und cremig püriert, lässt sich wie Topfen verwenden.
Kalzium aus pflanzlichen Lebensmitteln
Nicht nur Milchprodukte, sondern auch grüne Gemüsesorten, Kräuter, Fenchel, Nüsse, Sesam, Tofu und Sojaprodukte enthalten den Knochenbaustoff. Unterstützt wird die Kalziumaufnahme durch eine ausgewogene Zusammensetzung der Speisen: reichlich Pflanzliches und kleine Portionen eiweißreiches Fleisch oder Geflügel. Phosphat ist ein Kalziumräuber, trinken Sie darum wenig bis gar keine phosphathaltigen Getränke.
Rezepte
Die Enbrenn wird mit Rapsöl statt mit Butter zubereitet. Rapsöl ist cholesterinfrei und reich an herzschützenden ungesättigten Fettsäuren: >> Cremesuppe mit Gemüse
Eine samtige, würzige Bechamelsauce lässt sich auch mit Öl, ungesüßtem Sojadrink und Sojacreme zubereiten: >> Makkaroni-Auflauf mit Lauch, Champions und Schinken
Tofu und Sojajoghurt zu einer feinen Masse gemixt ergeben federleichte Nockerl und die Himbeersauce liefert dazu frische Vitalstoffe: >> Tofu-Nockerl mit zweierlei Fruchtsaucen
Der Teig wird teilweise mit Vollkornmehl und der Kuchenguss mit Sojajoghurt zubereitet. Cranberries und Birnen bringen reichlich Vitamine: >> Birnen-Tarte