Sonne im Glas: Marmelade & Kompott
Wer im Winter die Früchte des Sommers genießen möchte, sollte sich jetzt ans Einkochen machen. Das bringt nicht nur die köstlichsten Vorräte überhaupt, das bereitet auch ziemlich großes Vergnügen: Rezepte & kleine Einkoch-Kunde.
Kleine Einkoch-Kunde
Die schönsten Sommer-Erinnerungen stecken im Marmeladeglas. Damit die Freude lange anhält, bzw. die Vorräte auch nach Monaten noch wie frisch schmecken, gilt es einiges zu beachten.
Oberstes Gebot ist Sauberkeit
Größte Gefahr beim Einkochen ist Schimmelbefall. Dieser lässt sich nur durch penible Hygiene vermeiden. Gläser und Geräte gut reinigen. Gläser und Deckel am besten mit einer Zange in kochendes Wasser tauchen, auf einem sauberen Küchentuch abtropfen lassen. Schöpflöffel, Zange, Trichter ebenfalls in heißem Wasser sterilisieren. Marmeladen kochend heiß abfüllen, am besten mit einem breiten Trichter. Gläser voll befüllen, sofort verschließen.
Zucker und Pektin
Die in Früchten enthaltenen Zucker und Säure sind natürliche Konservierungsmittel, zu wenig allerdings für längere Haltbarkeit. Sicher ist die traditionelle Methode, gleich viel Zucker wie Früchte zu verwenden. Pektin ist ein natürliches Gelier- und Stabilisierungsmittel. Es ist in Früchten in unterschiedlicher Konzentration enthalten (besonders hoch in unreifen Äpfeln). Geliermittel für reduzierten Zuckerbedarf sowie Gelierzucker 2:1 oder 3:1 enthalten zusätzlich Konservierungsmittel (Kaliumsorbat). Wer die vermeiden möchte, verwendet zu normalem Gelierzucker zusätzlich reines Pektin (ca. 1 TL pro Kilo Früchte).
Kaltgerührte Marmeladen
Auch das ist möglich. Ideal ist diese Methode für säurereiche Beeren (Himbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren) mit hohem Pektingehalt. Der Geschmack dieser Marmeladen ist besonders intensiv fruchtig. Pro Kilo Frucht nimmt man ein Kilo Zucker und rührt so lange (Küchenmaschine), bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Kaltgerührte Marmeladen in kleine Gläser füllen, mit hochprozentigem Alkohol beträufeln, die Gläser sofort luftdicht verschließen und kühl aufbewahren. Möglichst bald verbrauchen!
Klare Gelees
Hübsch anzusehen und im Grunde einfach herzustellen. Basis dafür ist Fruchtsaft, der etwa durch Heißentsaftung gewonnen wurde. Saft mit Zucker im Verhältnis 1:1 oder 1:2 mischen und wie Marmelade kochen. Wichtig: Schaum abschöpfen, er würde das Gelee trüben. Saft aus rohen Früchten (Zentrifuge) lässt man zum Klären stehen, bis sich die Trübstoffe am Boden absetzen.
Kompott sterilisieren
Eine traditionelle Methode, um unliebsamen Keimen und Bakterien den Garaus zu machen. So geht’s: Kompott in Einweckgläser füllen (nicht ganz voll!), Deckel mit Gummidichtung und Klammern fixieren. Backrohr auf 100°C vorheizen. Gläser auf einen Gitterrost oder ein Backblech stellen. Wenn der Inhalt auf 100°C erhitzt ist (nach ca. 1 Stunde; daran zu erkennen, dass Bläschen aufsteigen), beginnt der Sterilisationsvorgang. Kompott 1 Stunde ziehen lassen.
Lagerung & Haltbarkeit
Marmeladen, Gelees, Kompotte möglichst kühl und dunkel aufbewahren; ideal ist Kellertemperatur (12–15°C). So halten sie mindestens bis zur nächsten Ernte.
Rezepte
>> Kiwi-Erdbeermarmelade mit Ingwer
Mehr Rezepte zum Einkochen von Marmeladen oder Kompott finden Sie in der GUSTO Rezeptsammlung.