Häufige Grillfehler: So werden sie vermieden

Ein wahrer Grillmeister ist nicht vom Himmel gefallen, der Weg zeichnet sich durch viel Ausprobieren und Lernen aus. Damit die Lernkurve ganz schnell steil hinauf geht, haben wir die größten und häufigsten Fehler beim Grillen zusammengefasst und geben Tipps, wie diese in Zukunft vermieden werden können.

Häufige Grillfehler: So werden sie vermieden

Im Sommer wird der Herd gerne gegen den Grill getauscht, doch die Art des Kochens ist eine ganz andere. Die gewohnten Töpfe und Pfannen fehlen, die Hitze ist viel schwieriger zu regulieren und das ungewohnte Kochen im Freien sorgt für die ein oder andere schwierige Situation beim Grillen. Welche häufigen Probleme und Fehler dabei auftreten und wie Sie daraus lernen und diese vermeiden können, verraten wir hier.

Keine Planung

Steak, Würstchen, Halloumi und Gemüse - was gegrillt wird, steht fest. Man vergisst aber ganz oft darauf, die genaue Abfolge beim Grillen zu überdenken. Die Garzeiten und die benötigte Hitze sollten abgestimmt werden: Was braucht die meiste Hitze? Was sollte nur kurz gegrillt werden, da es sonst zäh wird? Dank guter Planung wird das gesamte Grillgut gleichzeitig fertig und kann noch heiß genossen werden.

Schmutziger Rost vom letzten Grillen

Den ganzen Nachmittag gegrillt, danach gut gegessen, ein oder zwei Bier genossen und dann war es doch schon so spät, dass man keine Lust mehr hatte den Grill zu reinigen. Die böse Überraschung folgt beim nächsten Grillen bestimmt. Auf dem Rost hängen verbrannte Fleischstücke und Kohle - das wirkt sich nicht nur auf den Geschmack des Grillguts aus, sondern unter Umständen auch auf die Gesundheit. Deswegen sollte der Rost nach dem Grillen immer ausgebrannt und mit einer Drahtbürste gesäubert werden. Perfekt vorbereitet für das nächste Mal ist er, wenn der Rost danach eingeölt und nochmals eingebrannt wird.

Keine Aufteilung des Grillers in Temperaturzonen

Egal, ob Kugelgrill oder Gasgrill - verschiedene Temperaturzonen für direktes und indirektes Grillen sind entscheidend für gute Ergebnisse. Dabei sollten Sie darauf achten, einen Bereich zu haben, auf dem Sie direkt bei hoher Hitze grillen können. Genauso essenziell ist eine indirekte Grillzone, auf der das Grillgut nach dem scharfen Anbraten schonend seinen Garpunkt erreicht. Als mögliche dritte Zone (die sich vor allem beim Grillen großer Mengen als sehr praktisch erweist) sollte eine Warmhalte-Zone eingerichtet werden, damit auch alles gleichzeitig warm genossen werden kann.

Nicht temperiertes Fleisch

Die wohl schlechteste Herangehensweise beim Grillen wäre, kaltes Fleisch aus dem Kühlschrank direkt auf den Grill zu werfen. Das Fleisch bekommt dabei einen Temperaturschock und wird zäh. Deswegen sollten Sie es am besten auf Raumtemperatur kommen lassen (außer Geflügel, das sollte aus Hygienegründen noch leicht kühl bleiben).
Zudem sollte man Fleisch nach dem Grillen etwas ruhen lassen, bevor es gegessen wird. So laufen die Fleischsäfte beim Anschneiden nicht direkt aus.

Falsches Öl beim Marinieren und Grillen

Jedes Öl hat einen unterschiedlichen Rauchpunkt, was beim Grillen sehr wichtig ist. Die besten Öle, die hoher Hitze standhalten können sind:

Avocadoöl: Rauchpunkt bei 260 °C
Erdnussöl: Rauchpunkt bei 230 °C
Palmkernfett: Rauchpunkt bei 220 °C
Raffinierte Öle: Rauchpunkt ab 200 °C

Günstiges Sonnenblumenöl eignet sich überraschend ganz besonders gut zum Grillen mit hohen Temperaturen, von kaltgepresstem Raps- oder Olivenöl sollten Sie besser die Finger lassen.

Grillgut wird zu oft gewendet oder aufgespießt

Ein schönes Grillmuster bekommt man nur, wenn das Fleisch exakt zwei Mal pro Seite gewendet wird. Zudem sollte für das Wenden keine Grillgabel verwendet werden, und das aus mehreren Gründen: Fleischsäfte treten aus - das Fleisch wird trocken. Darüber hinaus kann Fett und Fleischsaft auf die Glut tropfen, was wiederum Asche aufwirbelt oder Flammen aufsteigen lässt. Das beste Grillbesteck sind also Spatel und Zange.

Bierdusche

Wer kennt es nicht: Bier in der Hand und 'zack', wird etwas davon auf das Fleisch gespritzt: für den guten Geschmack, wie viele meinen. Leider hält sich dieser Irrglaube hartnäckig, denn das Einzige, das man durch eine Bierdusche bekommt, sind aufgewirbelte Aschepartikel, die sich ans Fleisch heften.

Deckel wird kaum verwendet

Viele glauben ja, dass der Grill nur einen Deckel hat, um das Grillgut vor Regen zu schützen. Es tut uns leid, dass wir diesen Mythos jetzt zerstören müssen, aber der Deckel ist beim Grillen essenziell! Richtig verwendet bleibt die Hitze genau dort, wo sie hingehört, und das Grillergebnis wird merklich besser.

Falsches Holz beim Smoken

Mit dem richtigen Holz erzeugt man die gewünschten Geschmacksnoten, dabei ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass kein frisches Holz verwendet wird. Dieses raucht nämlich zu stark und versaut eher den Geschmack, als dass er ihn fördert. Lange gelagertes Holz (mindestens zwei Jahre) ist hier die richtige Wahl. Achtung: Kein Nadelholz verwenden, da es durch das enthaltene Harz schädlich für die Gesundheit ist.

Falsch mariniert

Grundsätzlich gilt, dass Fleisch gut und lange mariniert werden sollte. Vorsicht ist bei Salz geboten. Je länger das Fleisch viel Salz ausgesetzt ist, desto mehr Wasser wird ihm entzogen. Folglich führt dies zum Austrocknen des Grillguts und einem wenig zufriedenstellenden Ergebnis. Deswegen sollte das Fleisch frühestens 30 Minuten vor dem Grillen gesalzen werden.

Vorsicht auch bei zuckerhaltigen Marinaden und Saucen, mit denen das Fleisch bestrichen wird. Durch den hohen Zuckergehalt wird das Grillgut recht schnell dunkel und verbrennt sehr leicht. Um dies zu vermeiden, sollte beispielsweise BBQ-Sauce erst gegen Ende der Garzeit aufgestrichen werden.

Fleisch klebt fest

Die Kohle ist bereit und mit dem Grillen kann es losgehen? Nicht vergessen, den Grillrost ebenfalls ordentlich zu erhitzen! Legt man Fleisch auf den kalten Rost dauert es noch länger, bis er ordentlich Hitze abgeben kann. Folge: Das Fleisch bleibt kleben, das Grillgut wird zerstört und auf dem Rost bleiben verkohlte Fleischreste zurück.

Man sollte also getrost zehn Minuten warten, bis man das Fleisch auf den Rost legt. Wer ganz sicher gehen will, ölt ihn vor dem Benutzen mit raffiniertem Öl ein.

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