Kochen wie zu Zeiten der k.&k. Monarchie:
Christoph Wagner über einen Koch-Klassiker

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Soeben neu erschienen ist ein anderer Longseller, der zwar nicht unmittelbar aus der altösterreichischen Küche stammt, mit dieser jedoch viele kulinarische Wurzeln gemeinsam hat. Salcia Landmanns "Jüdische Küche" ist längst ein Klassiker, der neben unglaublich vielen Rezepten fast noch mehr Geschichten zu erzählen weiß.

Dass mit alten Kochbüchern neuerdings einiges im Busch ist, hat schließlich auch die Exverlegerin und Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, erkannt, als sie unter dem Motto "Küchenkunst und Tafelkultur" mit einer zum Anbeißen schönen Kochbuchausstellung im Prunksaal ihres Instituts aufwartete. Säumige Kochbuch-Pfadfinder sollten sich beeilen. Denn die Ausstellung ist nur noch bis Ende Oktober zu sehen.

Kochen gegen den Zeitgeist. Die Ideologie zum neu-alten Kochbuchboom lieferte schon vor zwei Jahren der Wiener Kultursoziologe Rolf Schwendter mit seiner programmatischen Streitschrift "Vergessene Wiener Küche. Kochen gegen den Zeitgeist", in der er eine polemische Lanze für zu Unrecht vergessene Rezepte aus alten Kochbüchern brach.