GUSTO bei Recheis
Die Genussflüsterei war in Hall in Tirol und hat mit Martin Terzer, dem Geschäftsführer von Recheis über Nudeln, die Gründerin Marianne Recheis und Innovationen im Food Bereich gesprochen. Dazu wurde ein dreigängiges Menü serviert, das köstlich geschmeckt hat. Die Rezepte haben wir für Sie mitgebracht!
Ob nun Italiener, Chinesen oder schon Etrusker Nudeln als erste erfunden haben, wird sich wohl nie endgültig klären lassen. Eines ist jedoch sicher: Teigwaren sind äußerst beliebt und stehen für Viele regelmäßig am Speiseplan. Egal, ob als Hauptzutat oder Beilage.
Nudeln gibt es in vielen Varianten, Formen und Größen. Bei Recheis finden sich über 100 verschiedene Produkte. Doch wie schafft es ein österreichisches Unternehmen zum Nudel-Marktführer zu werden und bei so vielen daheim im Vorratsschrank zu sein? Das fragen wir Martin Terzer, den Geschäftsführer von Recheis, der seit beinahe 30 Jahren im Unternehmen ist.
Seine Antwort ist einfach: Qualität ist der Schlüssel! Und das Bewusstsein dafür begann bereits mit Marianne Recheis 1889 und der Gründung der ersten Teigmanufaktur Österreichs. Sie hatte die Idee das Mehl der Recheis Mühle, die ihr Mann Josef Recheis bereits am selben Standort besaß, zu veredeln, um daraus Nudeln zu produzieren. Diese waren damals beliebte Suppeneinlage und wurden in Handarbeit jedes Mal frisch zubereitet und geschnitten. Die geschäftstüchtige Marianne sah die Möglichkeit mehr als nur Mehl zu verkaufen und ergriff sie. Durch den Einsatz von Dampfmaschinen in der hauseigenen Nudel-Trocknungsanlage gelang die Trocknung im klimatisch nicht idealen Tirol und damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gesetzt. Marianne und Josef gewannen zahlreiche Preise und Auszeichnungen und wurden 1917 zu k u. k Hoflieferanten. Eine Auszeichnung, die eine ständige Qualitätskontrolle unumgänglich machte, und noch bis heute einer der wesentlichen Gründe ist, warum daheim und in der Gastronomie Recheis Nudeln so geschätzt sind.
Doch natürlich ist Qualität nur ein Standbein. Mit innovativen Produktideen muss man am Zahn der Zeit bleiben, egal ob es sich um Low Carb, glutenfreie oder Emmer Nudeln handelt, die gerade im Handel erschienen sind. Während manche Produktinnovationen leichter umzusetzen sind, ist die Einführung der Emmer Nudeln von langer Hand geplant. Von der Suche nach einem Bauern, mit dem man das Urgetreide anbaut, über die Ernte bis hin zur Rezeptur von Spaghetti, Dralli und Makkaroni, die schmecken soll. Davon durften wir uns auch überzeugen und sind in den Genuss dreier Rezepte gekommen, die Ines aus dem Recheis Team für uns gezaubert hat.
Wir haben mit einer würzigen Kürbissuppe begonnen, die durch ihr feines Curryaroma, der sanften Schärfe und durch die Beigabe von Miso einen wahren Umami-Moment ausgelöst hat. Die veganen Spaghetti à la Carbonara waren so köstlich, dass wir Schwierigkeiten hatten die Gabel beiseite zu legen, da noch ein weiterer Gang folgte. Und der hatte es auch in sich! Die Honig-Milchnudeln mit Zwetschkenröster und glasierten Walnüssen sind süßes Soulfood gegen schlechte Stimmung und passen hervorragend zu verregneten und kühlen Herbsttagen. So lässt es sich nicht nur besonders gut genussflüstern, sondern wirklich schlemmen.
Martin, dem das Wohl der Mitarbeiter:innen wichtig ist und der gemeinsam mit ihnen wandern und im Winter wöchentlich Langlaufen geht, übernimmt gerne Verantwortung und gibt sein Wissen weiter. Sein langjähriger Freund Stefan Recheis hat ihn nach dem Betriebswirtschaftstudium ins Boot geholt und gemeinsam führen sie das Unternehmen seit 1996. Beide sehen die Notwendigkeit nachhaltig wirksame Entscheidungen zu treffen und klimaneutral zu sein. In Zeiten wie diesen ist es wichtig nach vorne zu blicken und auf sein Bauchgefühl zu hören. Da können wir ihm nur zustimmen!
8 Fragen an Martin Terzer, Geschäftsführer von Recheis:
1. Welche Person, welcher Ort oder welche Erfahrung hat Sie am meisten geprägt?
Alle Menschen, die mir bisher im Leben begegnet sind, haben einen jeweils prägenden Einfluss gehabt, manche mehr manche weniger. Schlechte Erfahrungen sind ebenfalls wichtig für die Entwicklung, wie auch die sehr guten. Auch gibt es nicht nur einen Energie-Ort, sondern sehr viele, keinen davon möchte ich missen. Interessant ist es, dass sehr „alte“ und immer noch aktive Orte Kraftplätze sind, so zB Olympia in Griechenland uvam.
2. Gibt es Vorbilder? Wenn ja, wer ist denn das größte Vorbild?
Es hat in den unterschiedlichen Lebensphasen immer Vorbilder gegeben, über die ich mit großem Interesse gelesen habe, denen ich aber nie nacheifern wollte, sondern meinen Weg intuitiv mit diesen Informationen erweitert habe.
3. Welche Dinge stehen auf Ihrer Bucket List (was möchten Sie irgendwann einmal erleben, sehen oder tun)?
Ich habe bereits vor 15 Jahren eine Bucket List erstellt, die ich mir nun mehr oder weniger erfüllen konnte. Aufgrund sehr massiver persönlicher Erfolgs-Weiterentwicklung habe ich nun erkannt, dass eine Bucket-List auch zu „Stress“ führen kann. So bringt es nichts einen hohen Berggipfel auf die Liste zu schreiben, wenn man nicht genug Zeit und Talent mitbringt, um dieses Ziel aus eigener Kraft zu erreichen. Ich höre von vielen Menschen, dass sie – meistens mit viel fremder Hilfe – die Punkte auf der Liste abhaken. Das widerspricht meiner Meinung nach dem eigentlichen Sinn. Bei mir konkret sind die Wünsche nun so ausgerichtet, dass ich meiner karmischen Bestimmung entsprechend mein Leben ausrichten kann.
4. Hätten Sie eine Zeitmaschine und könnten in die Zukunft oder Vergangenheit reisen – welche Periode würden Sie sich aussuchen und warum?
Ich war vor ein paar Wochen gefühlt in der Zukunft, als Abba in London ein 90minütiges Konzert gespielt haben, aber nur ihr Hologramme anwesend waren. Der Zuschauer aber keinen Unterschied wahrnehmen konnte … ansonsten interessiert mich die Vergangenheit sehr, weil sie die Basis für unsere Zukunft ist. Bekanntlich lernt die Menschheit nur wenig dazu und es wiederholen sich die Dinge leider sehr oft in dem auf das heutige Umfeld angepassten Niveau.
5. Was darf im Kühlschrank niemals fehlen?
Eiswürfel und alles was bunt ist.
6. Was bedeutet Genuss für Sie?
Gutes Essen, guter Austausch mit offenen, ehrlichen Menschen, Weite und Natur.
7. Was macht einen großartigen Gastgeber aus?
Man muss Menschen mögen, auf sie eingehen, Respekt und Interesse haben und vor allem sehr gut zuhören können.
8. Muss man einmal weg aus der Heimat gehen, um Erfolg zu haben?
Nein, natürlich nicht. Aber man muss sicher viele verschiedene Perspektiven einnehmen, sich laufend weiterentwickeln und da sind neue Menschen, Kulturen, Länder natürlich eine große inspirationsquelle. Erfolg hat mit der eigenen Entwicklung zu tun, die kann überall und jederzeit und vor allem laufend passieren.
Recheis Rezepte
Würzige Kürbiscremesuppe mit Hausmachernudeln
4-6 Personen | 40 Minuten | mittelschwer
Zutaten:
200 g Recheis Goldmarke Hausmacherschnitt
Für die würzige Kürbiscremesuppe:
1 kleiner Hokkaidokürbis (entspricht ca. 600 g)
1 mehlige Kartoffel (ca. 150 g)
2 Karotten (ca. 100 g)
100 g Sellerie
1 große gelbe Zwiebel
2 EL Sonnenblumenöl
2 EL Sojasauce
1 EL Currypaste Red Thai (z.B. von Sanchon)
200 ml Kokosmilch
800 ml Gemüsesuppe
1 EL Kichererbsen Miso (z.B. von Genusskoarl)
Gewürze für die Suppe:
1 EL getrocknete Curryblätter
1 Lorbeerblatt
1 TL mildes Curry Pulver
¼ TL geriebene Muskatnuss
1 daumengroßes Stück frische Kurkumawurzel (Alternativ: 1 gestrichener TL Kurkumapulver)
¼ Bio Zitronenschale
1 EL flüssige Kräuterwürze (z.B. Wiener Würze von Genusskoarl)
Zum Verfeinern:
Kürbiskernöl
Geschrotete Kürbiskerne
Geröstete Kürbiskerne
Rote Rüben Kimchi z.B. von Lutz oder eingelegter Rote Rüben Salat
Zubereitung:
1. Für die Kürbiscremesuppe den Hokkaidokürbis waschen, vom Kerngehäuse befreien und in gleichmäßige Stücke schneiden. Die Karotten waschen, bei Bedarf schälen und ebenfalls in grobe Stücke schneiden. Den Sellerie, Kartoffel sowie die Zwiebel schälen und in gleichgroße Stücke wie den Kürbis schneiden.
2. Das Gemüse in Sonnenblumenöl in einem großen Topf für einige Minuten anrösten. Dann mit der Sojasauce ablöschen, die rote Currypaste dazugeben und für 1-2 Minuten weiterrösten.
3. Mit Gemüsesuppe und Kokosmilch aufgießen. Die Misopaste und Gewürze hinzufügen. Die Zitrone heiß waschen und ein Stück Schale abschneiden. (Dieses wird wie das Lorbeerblatt mitgekocht und vor dem Pürieren entfernt.) Die Suppe für ca. 25 Minuten köcheln lassen.
4. In der Zwischenzeit die Recheis Goldmarke Hausmachernudeln nach Packungsanleitung in reichlich gesalzenem Wasser kochen, abseihen und beiseitestellen.
5. Nach der Kochzeit das Lorbeerblatt und die Zitronenschale entfernen und die Suppe mit einem Stabmixer fein pürieren. Bei Bedarf noch etwas mehr Gemüsesuppe dazugeben, sollte die Konsistenz zu dick sein. Mit Salz und Kräuterwürze nach Bedarf abschmecken.
6. Die würzige Kürbiscremesuppe mit den bissfest gekochten Nudeln, Rote Rüben Kimchi, geschroteten und gerösteten Kürbiskernen sowie Kürbiskernöl servieren.
Tipp: Als Alternative zum Rote Rüben Kimchi kann man auch Rote Rüben Salat für das Topping verwenden. Auch frischer Kren oder Wasabi passen hervorragend dazu.
Spaghetti à la Carbonara vegan
4 Personen | 30 Minuten | einfach
Zutaten:
330 g Recheis Urkorn Emmer Spaghetti
Für die vegane Carbonara:
200 g Räuchertofu (z.B. von Taifun – es ist hier geschmacklich entscheidend, dass er Tofu geräuchtert ist und nicht nur mit flüssigem Rauch aromatisiert wurde)
Sonnenblumenöl zum Anbraten
1 EL Sojasauce
2 Schalotten (ca. 100 g)
1 EL fein gehackte Petersilie
Ein Schuss trockener Weißwein (ca. 10 ml)
200 ml kräftige Gemüsesuppe
100 ml Hafersahne zum Kochen (z.B. Oatly)
3 EL Cashew- oder weißes Mandelmus (naturbelassen)
1 TL flüssige Kräuterwürze (z.B. Wiener Würze von Genusskoarl)
1 EL Zitronensaft
1 TL Misopaste
eine Prise geriebene Muskatnuss
Salz & Pfeffer
Zum Verfeinern:
Paprikapulver
Schnittlauch
TK-Erbsen
Kirschtomaten
Radieschen
Zubereitung:
1. Die Urkorn Emmer Spaghetti nach Packungsanleitung in reichlich gesalzenem Wasser bissfest kochen.
2. In der Zwischenzeit für die vegane Carbonarasauce den Tofu in kleinschneiden. Dafür am besten zuerst in dünne Scheiben und dann feinblättrig schneiden. Die Schalotten schälen und fein hacken.
3. In einer großen Pfanne zuerst nur den Tofu in Sonnenblumenöl für einige Minuten scharf anbraten. Dann mit Sojasauce ablöschen, kurz weiterrösten und vorübergehend aus der Pfanne auf einen Teller geben.
4. Nun in derselben Pfanne bei mittlerer Temperatur die Schalotten in Sonnenblumenöl anbraten. Die gehackte Petersilie dazugeben. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Mit Gemüsesuppe und Hafersahne aufgießen.
5. Das Cashew- oder Mandelmus, flüssige Kräuterwürze, Zitronensaft, Misopaste und eine Prise geriebene Muskatnuss dazugeben und solange bei mittlerer Hitze umrühren bis sich das Nussmus aufgelöst hat.
6. Jetzt den gerösteten Räuchertofu wieder hinzufügen, mit Salz & Pfeffer abschmecken und die bissfest gekochten Urkorn Emmer Spaghetti mit der Sauce vermengen. Mit frischen Tomaten, Schnittlauch und etwas Paprikapulver servieren.
Tipp: Besonders gut schmecken die Tomaten, wenn man sie einige Minuten vorher aufschneidet und mit etwas Salz bestreut.
7. Wer möchte, kann die veganen Spaghetti à la Carbonara noch mit knackigen Erbsen verfeinern. Auch geröstete Radieschen ergänzen das Gericht sehr gut.
Honig-Milchnudeln mit frischem Zwetschenröster und glasierten Walnüssen
4 Personen | 30 Minuten | einfach
Für die Honig-Milchnudeln:
150 g Recheis Naturgenuss Dinkellöckchen
500 ml Vollmilch
100 ml Schlagobers
Eine Prise Salz
Eine Messerspitze Mark einer Vanilleschote
10 g Vanillezucker
1 EL Recheis Honig
Für den Zwetschgenröster:
300 g Zwetschken
100 ml frischen Orangensaft
2 EL Zitronensaft
1 EL brauner Zucker
1 Zimtrinde oder ½ TL Zimtpulver
2 Gewürznelken
Für die glasierten Walnüssen:
4 EL frische Walnüsse
1 EL Honig
Zum Verfeinern:
Braune Butter
Zimt
Zubereitung:
1. Zuerst am besten den Zwetschkenröster vorbereiten. Dafür die Zwetschken waschen, entkernen und je nach Größe halbieren oder vierteln.
2. In einem Topf den Orangensaft, Zitronensaft zum Kochen bringen und die Zwetschken hinzufügen. Braunen Zucker, Zimt und Gewürznelken hinzufügen.
3. Bei wenig Hitze, zugedeckt und gelegentlichem Umrühren für ca. 10 Minuten einköcheln lassen. Vom Herd ziehen und später lauwarm zu Milchnudeln reichen. Davor die Nelken herausnehmen.
4. Für die Milchnudeln das Vanillemark und den Vanillezucker mit der Vollmilch, der Sahne sowie einer Prise Salz in einem großen Topf zum Köcheln bringen.
5. Den Honig dazugeben und die ungekochten Naturgenuss Dinkel Löckchen darin für ca. 10 Minuten bei ständigem Rühren bissfest einkochen. Vorsicht, brennt leicht an!
6. Für die glasierten Walnüsse den Honig in einer Pfanne vorsichtig erhitzen und die Walnüsse darin schwenken. Die Butter in einem Topf bräunen.
7. Die fertigen Honig-Milchnudeln mit dem lauwarmen Zwetschkenröster und den glasierten Walnüssen servieren. Mit brauner Butter und Zimt nach Geschmack verfeinern.