Da geht's rund: die besten Knödel-Tipps
Locker, flaumig und gleichmäßig rund sollen sie sein und dabei ordentlich Sauce aufnehmen können: die perfekten Knödel. Egal ob Semmel-, Brezel- oder Erdäpfelknödel, gefüllt oder ungefüllt, süß oder herzhaft – für richtig gute Knödel wie bei Oma braucht es ein wenig Übung. Damit es bei Ihnen auf Anhieb klappt, verraten wir hier alle wichtigen Tipps zum Formen, Füllen, Kochen und mehr!
Knödel gelten als eine der beliebtesten Beilagen der traditionellen österreichischen Küche, die besonders in der kalten Jahreszeit zu deftigen Wohlfühlgerichten wie Gansl, Schweinsbraten oder (Eierschwammerl-)Gulasch gereicht wird. Klassisch besteht der Teig entweder aus Erdäpfeln und Mehl oder aus Semmeln vom Vortag. Auch süß machen die runden Lieblinge glücklich: etwa mit Topfen- oder Briocheteig. Doch genauso vielfältig wie die Knödelvariationen sind die Fehlerquellen bei der Zubereitung. Damit es also das nächste Mal genauso gut schmeckt wie bei Mama oder Oma, sollten Sie folgende Punkte beachten.
Die richtigen Zutaten
Besonders bei Erdäpfelknödeln gibt es sehr viel Variation, aber auch Tradition bei der Zubereitung: sie werden aus gekochten oder rohen Erdäpfeln, manchmal sogar aus einem Mix von beiden, hergestellt. Gemeinsam haben die unterschiedlichen Rezepte aber, dass sie mit mehligkochenden Erdäpfeln besser gelingen. Außerdem ist der Anteil gekochter Erdäpfel für die Konsistenz entscheidend: je mehr gekochte Erdäpfel in der Masse, desto elastischer werden die Knödel.
Bei Knödel, die aus Semmeln oder anderem Gebäck bestehen, ist die Qualität der trockenen Würfel entscheidend. Selbstgeschnittene Semmel vom Vortag gewinnen unserer Meinung nach beim Geschmackstest mit Fertig-Semmelwürfeln aus dem Supermarkt.
Knödelteig rasten lassen
Die Zutaten wurden alle ordentlich vermengt und nun soll es ans Rollen gehen? Nur mit der Ruhe, Sie sollten dem Teig ca. 30 Minuten zum Rasten geben, so lässt er sich viel leichter formen.
Knödel formen
Um besonders gleichmäßige Knödel zu erhalten, empfiehlt sich das Abwiegen der Masse – so wird jeder Knödel gleich groß. Danach die Hände mit Wasser befeuchten und die Semmelknödel (gilt auch für Leberknödel) zügig und kräftig zusammenpressen und anschließend zu Kugeln formen. Gerne viel Druck ausüben, so halten die Knödel beim Kochen besser zusammen. Bei stärkehaltigen Teigen (z.B. Erdäpfel- oder Topfenteig) die Hände lieber bemehlen statt befeuchten.
Danach können die Knödel in Mehl gewälzt werden, um noch mehr Bindung zu erhalten. Nun sollten Sie weitere fünf Minuten warten, bis die Knödel ins Wasser dürfen. So fallen sie garantiert nicht auseinander.
Nicht zu viel Fülle
Ja, es stimmt, viel Fülle schmeckt richtig gut, aber gehen Sie lieber auf Nummer sicher und starten Sie mit weniger, sodass rundherum noch Teig zu sehen ist, bevor sie verschlossen werden. So bleiben die Knödel garantiert zu und fallen beim Kochen nicht auseinander. Klappt es mit weniger Fülle problemlos, können Sie die Füllmenge etwas erhöhen.
Vorsicht bei der Nahtstelle: unbedingt darauf achten, dass die Nahtstelle gut zusammengedrückt wurde und kein Mehl dazwischen ist, sonst könnte der Knödel genau an dieser Stelle aufgehen.
Der richtige Kochtopf
Knödel brauchen unbedingt ausreichend Platz, um nicht aneinander oder auf dem Topfboden zu kleben. Deswegen immer den größten Topf nehmen, den Sie im Haushalt haben. Sicher ist sicher.
Das Probeknöderl
Selbst Spitzenköche verzichten selten auf einen Probierknödel: dabei stellt man fest, ob die Masse beim Garen zusammenhält und wie gut die Konsistenz ist. Zerfällt er im Kochtopf, braucht der Teig noch etwas Bindung (Grieß, Erdäpfel, Mehl ...). Ist der Knödel nach dem Kochen noch zu fest, kann der Teig mit etwas Milch, Ei oder Suppe aufgelockert werden.
Knödel kochen
Um Erdäpfel- oder Semmelknödel perfekt zu garen, sollten Sie viel Wasser in einem großen, breiten Topf zum Kochen bringen. Danach die Hitze reduzieren und die Knödel vorsichtig ins Wasser legen. Jetzt darf das Wasser nicht mehr kochen! Die Knödel ohne Deckel gar ziehen lassen.
Kochzeit
Die Kochzeit variiert je nach Größe der runden Köstlichkeiten. In der Regel brauchen aber selbst große Knödel nicht länger als 20 Minuten. Bei kleineren Exemplaren reichen bereits 15 Minuten. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, die Kochzeit mit einem Probierknödel testen anstatt den vollen Topf zu lange zu kochen (dabei würden die Knödel zu viel Wasser saugen und würden zu weich).
Knödel dämpfen
Wer seine Knödel nicht in Wasser kochen möchte, kann dies auch im Dampfgarer oder im Topf mit Dampfeinsatz tun. Dafür ist weniger bis gar kein Mehl für die Bindung im Teig notwendig, da das Risiko des Zerfallens viel geringer ist.
Serviettenknödel
Serviettenknödel bestehen aus den gleichen Zutaten wie Semmelknödel, werden aber anstatt zu Kugeln zu einer großen Rolle geformt. Diese wird traditionell in einem Küchentuch fest eingerollt. Dann werden, wie bei einem Zuckerl, die Seiten mit einem Garn verschlossen. Die Kochzeit variiert je nach Durchmesser der Rolle, in der Regel reichen maximal 30 Minuten. Zum Servieren die Knödelrolle auspacken und in Scheiben schneiden. Besonders fein werden die Knödelscheiben, wenn man sie noch etwas in der Pfanne knusprig brät.
Variationen
Knödel sind so vielseitig wie ihre kulinarischen Begleiter. Ob Gansl, Schweinsbraten oder Pilzgulasch – zu jedem Gericht passen unterschiedliche Knödelteige. Beispielsweise schmecken Briocheknödel (statt trockenen Semmeln einfach Brioche verwenden) hervorragend zum Ganslbraten. Rote-Rüben-Knödel begleiten Rahmsaucen mit Kren, und Kaspressknödel kommen in eine kräftige Suppe. Bärlauchknödel oder Spinatknödel mögen einen Guss aus brauner Butter oder Käsesauce. Mit Fleisch oder Speck gefüllte Knödel bevorzugen ein Bett aus Sauerkraut, Rahmkohl oder anderem Gemüse.
Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, die Möglichkeiten sind unbegrenzt - erlaubt ist alles was schmeckt!
Resteverwertung
Geben Sie es ruhig zu, die gerösteten Knödel mit Ei am nächsten Tag schmecken mindestens genauso köstlich wie die frischen Semmelknödel zum Gulasch. Und damit haben Sie völlig recht! Kaum ein Resteessen schmeckt so gut, wie eines mit Knödeln vom Vortag. Ob Knödellasagne mit Pilzen und Petersilsauce oder Knödel-Cordon-bleu mit Paradeissalat – man kann kaum etwas falsch machen.
Süße Knödel
Genauso beliebt wie die herzhaften Verwandten sind süße Knödel, vorwiegend aus Topfenteig. Zum Befüllen eignen sich zum Beispiel Steinobst, Beeren oder Nougat. Mit Butterbröseln und Staubzucker serviert lassen sie jedes Schlemmerherz gleich höher schlagen.
Ob herzhaft oder süß, rund oder in Scheiben, gefüllt, vegetarisch oder mit viel Saft - Knödel schmecken in vielen Varianten und zu vielen Anlässen. Wir hoffen mit unseren Tipps und Tricks klappt in Zukunft auch die Zubereitung mit links wünschen guten Appetit und gutes Gelingen!
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