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Selbstgezogener Strudel nach Omas Art

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Wie Oma mit Leichtigkeit und wenigen, eingespielten Handgriffen aus einer Teigkugel einen hauchdünnen Strudelteig zieht, bleibt für immer magisch. Einen perfekten Teig ganz ohne Risse hinzubekommen, hat aber nichts mit Magie zu tun. Mit den richtigen Tipps, Kniffen, Ratschlägen und etwas Übung, klappt es auch bei Ihnen problemlos. Damit auch künftige Generationen mit leuchtenden Augen vorm Küchentisch stehen.

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Der Duft von warmem Apfelstrudel mit Zimt und Butterbröseln strömt durch die Küche, ein mollig warmes Gefühl breitet sich aus, und man fühlt sich fast so wie damals als Kind, beim Besuch der Großeltern: Ein selbstgebackener Strudel begeistert einfach immer! Damit auch Ihre Wohnung nach diesen schönen Erinnerungen duftet, haben wir die wichtigsten Schritte zum Strudelerfolg zusammengefasst. So klappt es auch bei Anfängern!

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Strudelteig
 © GUSTO / Michael Markl

Die Zutaten

Manche schwören auf doppelgriffiges Mehl, andere auf einen kleinen Schuss Essig, wieder andere auf ein Ei im Teig. Es gibt viele Wege zu einem perfekten Strudel und jede Familie schwört auf ihr eigenes Grundrezept. Doch eigentlich sind es die ganz einfachen Dinge, die besonders gut sind: Mehl, Wasser, Öl, eine Prise Salz. Mehr braucht es im Grunde nicht.

Hier geht es zu unseren beliebten GUSTO-Rezepten für selbstgemachten Strudelteig ohne Ei und für selbstgemachten Strudelteig mit Ei!

Die perfekte Teigkonsistenz

Da vor allem die ältere Generation sehr viel nach Gefühl und ohne genaue Mengenangaben kocht und bäckt, ist folgender Anhaltspunkt für die Teigherstellung sehr beschreibend: Der Teig muss leicht klebrig sein, ohne an der Schüssel zu kleben.

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Strudelteig
 © GUSTO / Dieter Brasch

Zugegeben, das klingt jetzt nicht nach dem ultimativen Geheimtipp, aber spätestens wenn Sie einmal genau diese Feuchtigkeit im Teig erkannt haben, wissen Sie was gemeint ist. Denn zu trockener, harter Teig führt in der Strudelherstellung zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die Feuchtigkeit muss vom Mehl gut aufgesaugt werden, das Klebereiweiß sollte langsam anfangen zu arbeiten und die Teigkugel sollte glänzen. Je länger der Teig geknetet wird, desto besser.

Die Teigruhe

Strudelteig braucht genauso eine Ruhezeit wie Germteig, mit dem kleinen Unterschied, dass er nicht aufgeht, sondern entspannt. Dadurch lässt er sich später viel einfacher auseinanderziehen. Nach dem Kneten also unbedingt eine Stunde Ruhe einplanen. Dafür die Teigkugel in eine geölte Schüssel legen und ihn nochmals rundherum einölen, damit er nicht austrocknet. Nun die Schüssel mit Klarsichtfolie oder einem luftdichten Deckel schließen und warten.

Das Ziehen des Teiges

Die Teigkugel aus der Schüssel nehmen und auf eine bemehlte Oberfläche legen, etwas mit den Fingern flachdrücken und dabei die Kugel zu einer Scheibe formen. Da bei dieser Methode nur mit den Händen gearbeitet wird (und nicht mit dem Nudelholz), brauchen Sie die Oberseite des Teigs nicht bemehlen. Durch das vorm Ruhen zugegebene Öl bleibt der Teig geschmeidig und trocknet nicht aus.

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Strudelteig ziehen
 © GUSTO / Stefan Liewehr

Nun ein großes Küchentuch oder ein Stofftuch ausbreiten und leicht bemehlen. Die Teigscheibe drauflegen. Jetzt können Sie den Teig vorsichtig von allen Seiten auseinanderziehen, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Sollten Sie rundherum zu dicke Ränder haben, diese einfach mit einem kleinen Messer oder einem Pizzaroller wegschneiden.

Der ultimative Strudelteig-Notfallstipp

Lässt sich der Teig nicht so einfach auseinanderziehen, dann heißt es: erstmal nicht verzweifeln! Denn einen Geheimtipp haben wir noch. Um den Teig noch leichter zu ziehen, können Sie die Teigscheibe, nachdem Sie sie auf das Küchentuch gelegt haben, noch einmal mit Öl benetzen. Einfach einen kleinen Schuss Öl mit der Hand auf der ganzen Oberfläche verteilen. Lassen Sie den Teig nun nochmals 10 Minuten entspannen und ziehen Sie ihn dann auseinander. So klappt es jedes Mal!

Die Füllung

Damit der Strudel besonders saftig wird, sollte man den Teig vor dem Füllen mit etwas flüssiger Butter beträufeln oder bestreichen. Bei Obstfüllungen empfiehlt es sich, ein Bröselbett unter die Füllung zu streuen, damit überschüssige Flüssigkeit aufgesaugt wird und der Geschmack in der Füllung bleibt. Danach kann er nach Belieben gefüllt und aufgerollt werden.

Ob klassischer Apfelstrudel mit Zimt, Zucker und in Rum getränkten Rosinen, Milchrahmstrudel mit Vanillesauce oder Topfen-Beeren-Strudel: die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Aber auch herzhafte Strudelfüllungen begeistern die ganze Familie: Erdäpfel-Spinatstrudel mit Karotten, Grammel-Kraut-Strudel mit Kräuter-Dip und Steinbutt-Lachsstrudel mit Zuckerschoten sind nur einige wenige Kombinationen, die herrlich schmecken.

Doch egal ob süß oder salzig, eine Regel gilt immer: die Fülle nur auf einem Drittel (in Ausnahmen maximal auf zwei Dritteln) des Teiges verteilen, dann die Ränder einschlagen und mit Hilfe des Küchentuchs einrollen. Ab jetzt sollte das Prachtstück nur noch mit dem Tuch bewegt werden, da es sonst reißen könnte.

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Strudel füllen
 © GUSTO / Ulrike Köb

Das Backen

Zum Backen des Strudels empfiehlt sich ein großes Backblech, ausgelegt mit Backpapier. Darauf wird der Strudel mit der Naht nach unten gelegt und nochmals mit flüssiger Butter bestrichen, damit er eine schöne Farbe annimmt. Bei 200 °C dauert es (je nach Fülle) 35 bis 50 Minuten, bis er durchgebacken ist und eine schöne Bräune bekommen hat.

Wir wünschen viel Spaß beim Üben und gutes Gelingen!

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